24. Juli 2025
Möge dein Netzwerk mit dir sein

Die Area 51 Saga: Vom BNI-Chapter zur außerirdischen Marke

Als ich einfach Keck Brand Design gegründet hatte, wusste ich: Netzwerken ist keine Option, sondern ein Muss. Meine erste Selbstständigkeit hatte mir das schmerzhaft bewiesen. Also rein ins Getümmel. Vor allem online, denn 2020 hatte Corona alle voll im Griff.

Ich hab damals so ziemlich jedes Online-Netzwerk besucht, jede Probemitgliedschaft mitgenommen und gefühlt jeden Tag in irgendwelchen Zoom-Räumen gehangen. Anstrengend wars, ja. Aber ich hab auch schnell gemerkt, was für mich funktioniert und was nicht. Und was für mich definitiv nicht funktioniert sind diese durchgetakteten Speed-Dates, bei denen jeder stumpf seinen Pitch runterrasselt und dann Tschüss. Sorry, aber ich will keine standard Business-Phrasen, ich will wissen, ob du auch Figuren aus Animes sammelst oder von den gleichen Filmen besessen bist wie ich. Denn genau aus diesen Gesprächen entstanden für mich immer die besten Kooperationen. Die, die nicht nur für ein Projekt waren, sondern für Jahre.

Die meisten Netzwerke? Sind über die Zeit eingeschlafen oder haben sich einfach nicht richtig angefühlt. Ich suchte nach „Kollegen“. Nach Leuten, mit denen man nicht nur Business macht, sondern sich austauscht, blödelt, vielleicht sogar gemeinsam mal ein irres Nebenprojekt startet. Ich wollte nicht Hunderte von oberflächlichen Kontakten, ich wollte ein echtes Team. Und ich wusste: Wenn ich sowas finde, dann muss ich all-in gehen. So sehr, dass jeder, der an diese Gruppe denkt, automatisch auch an mich denkt. Wenn schon, denn schon.

 

Morgenmuffel und Sarkasmus: Da war ich gleich in meinem Element

Nachdem ich gefühlt jedes BNI-Chapter der Region online durch hatte und jedes davon mich in meiner Meinung bestätigte, dass BNI einfach nichts für mich ist, loggte ich mich demotiviert in mein vorletztes Meeting ein. Und da war sie. Die perfekte Gruppe! Lauter spannende, lockere Unternehmer. Ich hatte direkt Termine für super coole 4-Augen-Gespräche. Der einzige Haken? Da war schon eine Werbeagentur. Gewerksexklusivität… Damals war ich echt enttäuscht, heute weiß ich: Zum Glück!

Denn der nächste Morgen brach an, 6:30 Uhr. Mein letzter Versuch. Ich loggte mich ein und wurde von einem morgenmuffeligen ITler begrüßt: „Du bist zu früh!“ Im Reflex kam von mir: „Ich kann auch wieder gehen!“ Seine Antwort: „Nein, jetzt bleib halt.“

Und aus diesem herrlich unhöflichen, ersten Austausch entwickelte sich ein Gespräch, das genau meine Wellenlänge traf. Sarkasmus? Läuft. Sich selbst nicht zu ernst nehmen? Absolut. Als die anderen Chapter-Mitglieder dazu kamen, war die Stimmung einfach Gold. Da wurde gelacht, gefachsimpelt, sich gegenseitig aufgezogen. Kein starres Warten auf den offiziellen Beginn, kein Insider-Austausch, bei dem man sich als Gast wie das fünfte Rad am Wagen fühlt. Ich wurde sofort integriert. Ich konnte es mir natürlich nicht verkneifen, allen laut zu erzählen, wie „freundlich“ ich begrüßt wurde (Hab ich jemals behauptet, ich sei nett?) und das hat direkt zu weiteren dummen Sprüchen geführt.

Das Meeting war super, viele spannende Kontakte und Termine, und dann die Einladung ihrem ersten Live-Treffen.

Als ich ein paar Tage später, abends in der Pizzaria ankam war es, als würde ich alle schon ewig kennen.

 

Area 51: Wie ein Chapter zur außerirdischen Marke wurde

Was ich damals noch nicht wusste: Dieses Chapter hatte schon von Anfang an eine ganz besondere DNA. Der Name Area 51 war kein Witz sondern verdammt gut durchdacht. Die Story dahinter war so genial und das damalige Führungstram so penetrant in ihren Argumentationen, dass sie es geschafft haben den Namen durchzusetzen, obwohl er der Regionalleitung eigentlich zu unseriös war!

Die beiden „A“s aus Aachen sind der erste und letzte Buchstabe von „Area“. Und das „R“ und „E“ aus Rhein-Erft-Kreis steht in der Mitte. Zusammen ergibt das AREA. Und die „51“? Die kommt von den Postleitzahlen der Region, die im Einzugsbereich zwischen 50 und 52 liegen. Genial, oder?! So sieht Markenstorytelling aus, wenn man seinen eigenen Kopf hat!

Und diese Haltung zog sich durch. Schon von Anfang an wurde die BNI-Gewerksexklusivität nicht als in Stein gemeißelt betrachtet. Da das Chapter ein Zusammenschluss zweier Gruppen war, gab es Überschneidungen. Die Lösung? Sich zusammensetzen, reden, individuelle Wege finden. Viele dieser Lösungen funktionieren mittlerweile seit vier Jahren problemlos. Wenn sich heute jemand bewirbt, dessen Gewerk schon vergeben ist, wird erstmal geschaut: Wo ist eine Gemeinsamkeit? Wo kann man sich ergänzen? Nur wenn es wirklich nicht geht, gibts eine Absage. Auch das ist ein Zeichen von Rebellion im System.

Das Ufo-Logo und der Alien-Oscar waren die ersten thematisch passenden Grafiken, die damals von den terramedianern beigesteuert worden waren. Ich habe diese Visuals später als Grundlage genommen und sie für unsere Bildwelt weitergesponnen: Sterne, UFOs und Aliens in den Beiträgen… Als dann StefanAI dazukam, entstanden weitere lustige Alien-Bilder aus Insider-Witzen. Dieser Style entwickelte sich über die Zeit organisch weiter. Von gelegentlichen Witz-Bildern zum festen Bestandteil des Chapter Designs, von Schwarzweiß zu Farbe, mit jedem Führungswechsel, mit jeder neuen Idee. Und genau das ist das Besondere an unserem Chapter: Wir leben von ständiger Veränderung und Entwicklung. Eine gute Idee wird aufgegriffen, darf sich entwickeln und transformieren.

 

Die Alien-Invasion und was daraus entstand

Noch bevor ich der Ares 51 offiziell beigetreten bin, während des ersten Live-Treffens, hatten sie mich schon zur Medienkkordinatorin bestimmt. Ich hatte also keine andere Wahl mehr, als mitzumachen. Kurze Zeit später war ich zusätzlich Co-Host, denn „Wenn du mich eh immer ab punkt 6:30 Uhr nervst (ja, ich bin jeden Freitag absichtlich „zu früh“ erschienen), dann mach dich wenigstens nützlich“. Ich hab mich von anfang an reingehängt: Schon nach ein paar Wochen hatte ich alle Trainings durch. Selbst die Video-Trainings zu den einzelnen Rollen im Chapter. Ich hab auch die Brand Guidelines durchgearbeitet, um dem Chapter einen BNI konformen Social Media Auftritt zu verpassen, der trotzdem nach Area 51 schreit. Und es kam an! Wir haben Live-Videos gemacht, Interviews geführt. Es war öfter mal chaotisch, aber immer genial!

In meinem zweiten Jahr wurde ich Mitgliederkoordinatorin. Im neuen Führungsteam haben wir die Chapter-Präsentation komplett überarbeitet: einfacher, Sci-Fi-lastiger, mit Soundeffekten. Unser Oscar war schon ein goldenes Alien, das Ufo-Logo war da. Ich hab das Design einfach noch einen Schritt weitergedacht und Holger, unser Chapterdirektor zu der Zeit und der, der mit der Präsentation arbeiten musste, hat mir immer wieder Feedback gegeben, was die Präsentation noch nutzerfreundlicher gemacht hat. Und was soll ich sagen? Die Präsentation kam nicht nur bei den Aliens (der Name hat sich irgendwann als Bezeichnung für unsere Chaptermitglieder durchgesetzt), sondern auch bei Gästen verdammt gut an!

Wir sind ständig dabei, unsere Meetings zu verbessern

Ständig wechselnde Mottos für die Meetings und Breakouts, andere Abläufe, immer wieder neue Ideen. Was funktioniert, bleibt. Was nicht, fliegt raus. Durch diese permanente Weiterentwicklung, das Alien-Thema, die freundschaftliche Atmosphäre und die aktiven Mitglieder wuchs das Chapter stetig. Wir wurden zu einer eigenen Marke innerhalb von BNI. Andere Chapter kannten uns, über unsere Region hinaus und wir bekamen immer öfter besuch von anderen BNIlern.

Und dann, im dritten Jahr, wurde ich Chapterdirektorin. Ich hab versucht, mich rauszureden, aber keine Chance. 2. Jahr Führungsteam in Folge… Noch mehr Ideen, noch mehr Änderungen.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich auch mein eigenes Business stark entwickelt, meine Positionierung war schärfer und mein Selbstvertauen deutlich gestärkt. Das liegt nicht zuletzt an der Area 51! Die gegenseitige Motivation, das Feedback, die genialen Kontakte und die Tatsache, dass es immer jemanden gibt, der eine alberne idee von mir unterstützt oder sich von mir bei einer unterstützen lässt… Das sorgt für extrem viel Motivation. Viele meiner besten Aufträge und Empfehlungen sind so zustande gekommen. Für mehrere Aliens durfte ich ihre Markendesigns entwickeln oder sie haben mich an ihre Kunden empfohlen. Ich habe auch gute Freunde und Business-Buddies gefunden. Der Podcast „Seltsam Sichtbar“ den ich mit Kaddy Dussler gestartet habe? Das Ergebnis eines ausschweifenden Gesprächs, nachdem sie als Gast im Chapter war. Zwei Wochen später hatten wir nicht nur ne gemeinsame Marketingaktion durchgeführt, sondern auch fünf Folgen Podcast veröffentlicht. Einfach aus einer spontanen Idee heraus. 2 Jahre und 44 Folgen später haben wir zwar aufgehört, weil wir rausgewachsen sind, aber genial war es!

Zukunftspläne

Jetzt, im vierten Jahr meiner Mitgliedschaft, kommt ein Großteil meines Umsatzes über BNI. Das ist super, zeigt es doch, dass sich mein Einsatz gelohnt hat! Aber es ist auch ein Grund, nach einer zusätzlichen Option zu suchen. Ich hab zwar nicht vor die Aliens zu verlassen, aber ich will auch meine eigene Community aus innovativen, rebellischen Unternehmern aufbauen. Wie die Area 51, nur weiter gedacht und mit weniger limitierungen durch starre Strukturen. Ein Netzwerk, in dem wir uns nicht nur gegenseitig empfehlen, sondern vor allem dabei unterstützen, die eigene Marke (und die der anderen) weiterzuentwickeln.

Denn am Ende ist das die Essenz: Marken sind lebendig. Sie atmen, sie entwickeln sich. Sie können menschen mitreißen und motivieren. Völlig egal, ob es sich um einzelne Personen, Unternehmen oder Unternehmer-Netzwerke handelt.

 


Was ist deine Coolste Netzwerk-Story? Und was hältst du von meiner Community-Idee? Schreibs mir in die Kommentare.

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