Corporate Design, Corporate Identity, Brand Design, Brand Identity, Branding, Brand, Brand Design …
Das sind sieben unterschiedliche Bezeichnungen, die alle das Gleiche bedeuten.
Oder?
Leider nein. Die Bedeutungen sind teilweise gleich, teilweise ähnlich und teilweise sehr verschieden. Auf jeden Fall ist das Thema sehr verwirrend. Und das liegt nicht nur an den englischen Bezeichnungen. Auch im englischsprachigen Raum kommt es immer wieder zu Missverständnissen. Du bist also nicht zu doof, sondern (die anderen sind zu schlau 🎵), das ganze Thema ist einfach viel zu kompliziert und aufgeblasen. Nicht zuletzt, weil Designer und Marketer gerne Dingen nice Bezeichnungen geben. Dafür musst du dir nur mal die Job-Titel in Agenturen ansehen …
In diesem Artikel erkläre ich dir die einzelnen Bezeichnungen mal verständlich.
Corporate Design
Das Corporate Design ist schnell und einfach erklärt. Es ist einfach das Unternehmensdesign. Der Begriff „Corporate“ sorgt dafür, dass es viel größer klingt, als es ist. Das Design muss nicht zwangsläufig für einen riesigen Konzern entwickelt werden und Hunderttausende (oder mehr) kosten. Es kann sich auch um das Design für ein kleines Unternehmen handeln.
Das Corporate Design beinhaltet neben dem Logo klassischerweise ein Farbkonzept, festgelegte Schriftarten und eine einheitliche Bildsprache. Meist kommen dann noch Vorlagen für Geschäftspapiere (z. B. Rechnungen) und Visitenkarten dazu.
Das war’s eigentlich auch schon.
Wobei sich das Corporate Design natürlich beliebig erweitern und ergänzen lässt. Es ist flexibel und wächst mit der Zeit und seinen Aufgaben.
Alle Regeln, die das Corporate Design umfassen, werden übrigens in einem Styleguide oder Brandbook (wieder zwei Wörter, die so ziemlich das gleiche bedeuten) zusammengefasst.
Also definitiv kein Hexenwerk!
Brand Design
Das Brand Design ist im Prinzip nichts anderes als ein Corporate Design. Nur das „Brand“ für „Marke“ steht.
Damit kann eine Marke im Sinne einer Produktmarke gemeint sein. Die Bezeichnung kann aber auch für ein Unternehmen stehen. Eine Unternehmensmarke also, wenn man so will.
Wie schon beim Corporate Design spielt auch beim Brand Design die Größe des Unternehmens keine Rolle. Wobei ich persönlich das Design z. B. für einen Coach eher als Brand Design bezeichne.
Dabei beziehe ich mich zum Teil auf das Personal Branding.
Personal Branding
Mit Personal Branding ist die Personenmarke gemeint. Also eine Person, die sich als Marke positioniert. Gute Beispiele dafür sind Elon Musk oder Steve Jobs, die losgelöst von ihren Unternehmen bekannt sind. Aber auch Karl Lagerfeld hatte sich eine Personenmarke aufgebaut. Ebenso wie Sascha Lobo. Auch Stars und Influencer sind Personal Brands.
Mit Personal Branding ist aber nicht nur das Design gemeint. Das ist nur ein kleiner Teil des großen Ganzen. Zum Personal Branding gehört die gesamte Person. Es umfasst die Persönlichkeit genau so wie Positionierung am Markt, die Ziele, Werte und die Mission. Und auch die Zielgruppe.
Das Brand (oder Corporate) Design ist also nur ein Teil des Personal Brandings.
Corporate Identity
Genau wie das Personal Branding umfasst die Corporate Identity neben dem Design auch die ganze Unternehmens Identität. Nur in größerem Maßstab, weil damit wirklich ein Unternehmen mit Mitarbeitern gemeint ist.
Auch hier gehören Positionierung, Ziele und Werte dazu. Genau wie die Art der Kommunikation. Die Corporate Identity gibt Mitarbeitern zum Beispiel auch vor, wie Mails oder Blogartikel formuliert werden.
Der Sinn dahinter ist, dass die gesamte Außenwirkung eines Unternehmens einheitlich und klar strukturiert ist.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Sparkasse. Nicht nur das Design ist bei jeder Sparkasse gleich, auch die Filialen und Geldautomaten unterscheiden sich kaum. Und alle Mitarbeiter kommunizieren ganz ähnlich. Technisch gesehen spielt es keine Rolle, wer dich berät, weil alles bestimmten Strukturen folgt.
Franchises wie Starbucks oder Subway haben das perfektioniert.
Brand Identity
Vielleicht hast du es schon erraten: Die Brand Identity ist fast dasselbe wie die Corporate Identity. Nur wieder eher mit Fokus auf die (Personen) Marke. Aber auch nicht zwingend.
Der Begriff kann auch als Synonym benutzt werden. Ich spare mir also eine Wiederholung des letzten Abschnitts und komme gleich zum nächsten Punkt.
Branding
Ja, richtig! Diesmal ist es nur ein Wort. Und das steht in diesem Fall für das tatsächliche Design. Branding ist gleich Marken-, / Unternehmens-, / Corporate Design.
Der Begriff kommt übrigens aus dem Wilden Westen. Die Cowboys haben oft mehrere Rinderherden gleichzeitig betreut. Damit jeder Farmer am Ende aber seine eigenen Rinder zurückbekam, bekamen die Tiere Brandzeichen, die für ihre Besitzer standen. Es ging dabei also um die Möglichkeit der einfachen Identifikation und Zuordnung.
Der Begriff wurde dann für andere Bereiche übernommen und hat sich bis heute gehalten.
Brand
Last but not least, auf meiner Liste steht der Begriff „Brand“. Abgeleitet vom Branding bedeutet er schlicht und einfach Marke. Dabei ist erst mal egal, ob damit eine Produktmarke (wie Milka), eine Unternehmensmarke (wie EDEKA) oder eine Personenmarke (wie Marie Kondo) gemeint ist.
Wenn jemand von seiner Brand redet, meint er also einfach sein Business.
Die Kreativbranche ist eben etwas seltsam
Für die 100 %-ige Richtigkeit übernehme ich keine Haftung. Alle Begriffe haben einen gewissen Interpretationsspielraum. So wie ich sie beschrieben habe, werden sie aber meiner Erfahrung nach meistens verwendet.
Hättest du es gewusst? Oder wie hast du die verschiedenen Bezeichnungen bisher verstanden?
Schreib einen Kommentar und lass es mich wissen!