Zum Abschluss meiner Reihe über Farbpsychologie geht es jetzt nicht um Farben im eigentlichen Sinne, sondern um die Metalle Gold und Silber. Beide werden stark als Farben wahrgenommen, lassen sich aber nicht einfach mischen, sondern nur durch Farbverläufe andeuten oder als speziell hergestellte Sonderfarben drucken. Da sie in der Gestaltung und vorallem in der Wahrnehmung ihrer Wirkung eine große Rolle spielen, halte ich es für Sinnvoll hier auch kurz darauf einzugehen.
Gold: Verblendung und Überfluss
Gold ist ein Edelmetall das sehr stark als Farbe wahrgenommen wird. Es steht für Reichtum, Stolz, Luxus, Überfluss und alles was teuer ist. Dazu gehören Schmuck und hochwertige, teure Produkte wie z.B. Parfum, Uhren oder Autos. Es wird im allgemeinen Gelb, oder durch Farbverläufe aus verschiedenen Gelb- und Brauntönen dargestellt. Die ausschicht auf Glück und Reichtum, die goldene Farbe suggeriert motiviert uns eher bei Gewinnspielen mitzumachen, als jede andere Farbe. Gold ist auch eine prachtvolle, festliche Farbe die wir mit Ballsählen, Opern und Schlössern in Verbindung bringen. Alles was prunkvoll und edel ist, ist golden. Durch ihre auffälligen Eigenschaften und die Macht, die es verspricht, wird Gold als eher männliche Farbe wahrgenommen. Dabei steht es auch für Sonne, Feuer und Wärme. Gold symbolisiert im negativen Sinne auch Verblendung, Falschheit, Stolz und Eitelkeit. Eigenschaften die oft mit prahlerischen, reichen Menschen in Verbindung gebracht wird. Wenn deine Marke besonders hochwertig und edel wirken soll, ist Gold sicher eine gute wahl. Bedenke dabei aber, dass Gold Digital nur schwer nachzustellen ist. Als Druckfarbe muss eine Sonderfarbe verwendet werden, die dafür sorgt, dass die Druckkosten steigen.
Silber: Zurückhaltend und schnell
Auch Silber ist ein Metall, dass stark als Farbe wahrgenommen wird. Es ist die Farbe an die man am wenigsten denkt. Sie ist zurückhaltend und leise. In der Regel wird sie in Verbindung mit Gold gebracht. Hier denkt man an Silber als zweitrangig und weniger Wertvoll. Da Silber zarter und zurückhaltender wirkt als Gold wird es auch als eher weibliche Farbe wahrgenommen. Es steht auch für den Mond und die Sterne. Als besonders passend wird daher die Kombination mit dunklem Blau empfunden. Silber wird als Farbe auch stark mit Metallen wie Eisen und Chrom assoziiert. Es wird als kalt empfunden, da sich metallene Gegenstände zuerst einmal kalt anfühlen, wenn wir sie berühren. Darum steht Silber auch für Unnahbarkeit, Distanz und die kühlste Form der Zuneigung. Außerdem steht Silber für Schnelligkeit. Vermutlich weil wir es mit verchromten Felgen und schnellen Autos in Verbindung bringen. Du kannst Silber also sehr gut nutzen, wenn du ein eher zurückhaltendes Farbkonzept noch veredeln möchtest. Bedenke aber, dass genau wie bei Gold gillt: Digital ist es schwer gut darzustellen und im Druck ist es teuer.
Auffällige Veredelung
Wie bereits erwähnt eignen sich Gold und Silber wunderbar um ein Design zu veredeln. Abgesehen vom Preis und der Kombination mit anderen Farben, empfiehlt es sich, gerade bei Metallen, auch über das Medium nachzudenken, auf dem es verwendet wird. Gerade im Druck kann nämlich die Wahl des Papiers eine ganze Menge ausmachen. Auf einem sehr glatten Papier, wirken Metalle eher kalt, distanziert und schnell. Auf einem Papier, auf dem sich die Struktur noch gut erfühlen und sehen lässt (zum Beispiel Aquarellpapier), wirken Gold und Silber deutlich wärmer und edler.
Rückblick
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